Zum Jahreswechsel beim Klettern in Süditalien

Wieder einmal kam, was zu erwarten war – der Jahreswechsel mit ebensolchem Wetter. Das heißt Tauwetter, Schnee und Regen. Wir entschließen uns zu einem Klettertrip in den Süden Italiens. Klettertraining am natürlichen Fels und Erkundung neuer Stützpunkte. Die erste Woche verbrachten wir an der Amalfiküste. Nicht umsonst als eine der schönsten Küsten weltweit angepriesen. An die engen Straßen an der Steilküste muss man sich erst einmal gewöhnen. Die Parkmöglichkeiten sind begrenzt und Wendmanöver riskant. Hat man dann endlich einen Platz gefunden, beginnt der angenehme Teil des Tages. Meist 15 – 20 min Zustieg und ein grandioser Blick über die Küste. Der Fels ist genial und  das Potential für Neutouren enorm. In den Alpen kommt langsam die arktische Kaltluft an und macht sich weiter auf den Weg gen Süden. So bekommen wir selbst hier noch die ein oder andere Schneeflocke ab mit empfindlich kalten Temperaturen. Die Klettermotivation ist etwas gedämpft und das Sightseeing Programm rückt in den Vordergrund. Den Jahresechsel verbringen wir mit herrlichem Blick hoch über dem Golf von Neapel.

Der zweite Teil unseres Trips führt uns nach Sperlonga. Hier sind deutlich mehr Kletterer unterwegs und die Temperaturen deutlich wärmer. Sogar die ein oder andere Route mit freiem Oberkörper ist drin. In Sperlonga wird schon lange geklettert und in den älteren Touren sind die Griffe deutlich poliert. Aber es finden sich immer noch genügend Routen in genialem, wasserzerfressenen Kalk. Von allen Gebieten hat am einen herrlichen Blick auf die kilometerlangen Sandstrände.

Zwei Gebiete mit unterschiedlichem Charakter, beide haben ihren Reiz und wir werden sicher wiederkommen. Die Schnee – Chaosmeldungen bekommen wir schon im italienischen Fernsehen teilweise mit. Als wir dann auf der Rückfahrt auf Höhe von Arco sind ist bis auf 2000m so gut wie kein Schnee zu sehen und selbst am Brenner hält sich dieser noch zurück. Erst nachdem wir das Inntal Richtung Norden verlassen, bekommen wir eine Vorstellung von den Schneemassen in den Nordalpen. Der Grenzübergang Mittenwald / Scharnitz ist wegen Lawinengefahr wieder mal gesperrt und wir sitzen erst einmal 4 Tage in Scharnitz fest. Die Bergschul – Büroarbeit in Mittenwald muss warten.